10 Vergleichende Bildungsökonomik

Untersuchungen auf dem Gebiet der vergleichenden Bildungsökonomik nutzen internationale Variationen in bildungsbezogenen Daten, um die Bildungsökonomik besser zu verstehen. Viele Studien basieren auf Daten von internationalen Schülererfolgstesten wie PISA oder TIMSS. Wößmann (2003a) beispielsweise nutzt die internationale Evidenz, um die zentrale Bedeutung von Bildungsinstitutionen zur Erklärung der Variation in der Leistung der Schüler zwischen den Ländern nachzuweisen. Wößmann (2003c) betrachtet das internationale Muster von Bestimmungsfaktoren der Schülerleistung innerhalb eines Landes - auch unter Berücksichtigung der relativen Größe des Einflusses des Familienhintergrundes. Leuven, Oosterbeek und van Ophem (2003) nutzen internationale Unterschiede in der Nachfrage und im Angebot von Qualifikationen, um die internationalen Unterschiede in den Lohndifferenzen von Qualifikationsgruppen zu erklären. De la Fuente (2003) berechnet und vergleicht Ertragsraten der Bildung zwischen den europäischen Staaten und Psacharopoulos (1994) und Psacharopoulos und Patrinos (2003) präsentieren ähnliche international vergleichbare Evidenz für die Ertragsraten der Bildung in einigen zusätzlichen Ländern. Brunello und Comi (2003) sammeln Belege für die Auswirkung von Bildung auf das Wachstum des Einkommens in elf europäischen Ländern und Brunello und Medio (2001) erklären die internationalen Unterschiede in der Ausbildung am Arbeitsplatz. Wolter (2000) vergleicht die Lohnerwartungen von schweizerischen und US-amerikanischen Studenten im Hinblick auf Ausbildungsentscheidungen. Desweiteren gibt es viele Studien von Netzwerkmitgliedern, die sich mit vergleichender Bildungsökonomik beschäftigen.

Aktuellere Studien stützen sich auf internationale Unterschiede in Bildungssystemen, um spezifische Effekte von Bildungsinstitutionen zu analysieren. Die Variationen bei der Anwendung von Zentralprüfungen zwischen Ländern (Wößmann 2005) oder die Aufteilung der Schüler auf verschiedene Schulformen (Hanushek and Wößmann 2006) hilft dabei, die Auswirkungen dieser Maßnahmen auf kognitive Leistungen zu analysieren. Ammermüller, Heijke und Wößmann (2005) vergleichen sieben osteuropäische Länder, um die Bestimmungsfaktoren von Schulqualität in Transformationsländern zu analysieren. Brunello, Fort und Weber (2009) verwenden verschiedene Gesetze zu Pflichtschulen in 12 europäischen Ländern, um die Effekte von unterschiedlicher Bildung auf Einkommensunterschiede zu identifizieren.

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Referenzen

10a Ertragsraten der Bildung
10b Institutionen des Bildungssystems
10c Effektivität
10d (Un)gleichheit
10e Finanzierung