Bildungsökonomik

Die Ausbildung eines jeden Menschen ist eine Investition in sein Humankapital, die es ihm erlaubt, seine Gesellschaft auf produktive Weise mitzugestalten. Folglich ist die Bildung der Bevölkerung ein wichtiger Bestimmungsfaktor für die Fähigkeit eines Landes, hohes Wachstum verbunden mit hohen Löhnen, niedriger Arbeitslosigkeit und starker sozialer Kohäsion zu erreichen. Für eine Volkswirtschaft ist es daher von entscheidender Bedeutung, für ihre gesamte Bevölkerung ein hohes Ausbildungsniveau von hoher Qualität zu garantieren - was entsprechende bildungsbezogene Investitionen und eine effiziente Nutzung von bereits vorhandenen bildungsbezogenen Ressourcen erfordert. Innerhalb der wettbewerbsorientierten und dynamischen Umgebung moderner wissensbasierter Gesellschaften steht die Bildungspolitik im Mittelpunkt und kann, wenn sie richtig konzipiert wird, Aufgaben übernehmen, die früher von Bereichen wie Kapitalinvestitions- oder Sozialpolitik wahrgenommen wurden.

Die Analyse ökonomischer und sozialer Determinanten und der Konsequenzen der Bildung sind das Arbeitsgebiet der Bildungsökonomik. Bildungsökonomen analysieren die Effekte der Ausbildung auf Löhne, Beschäftigung, Wirtschaftswachstum und soziale Gleichheit. Sie untersuchen, welche Rolle die Bildung für die Fähigkeit einer Gesellschaft spielt, das angesammelte Wissen durch Forschung, Unternehmergeist und Innovation weiter zu entwickeln. Sie nutzen Beobachtungs- und experimentelle Daten, um zu schätzen, wie Herkunft, Ressourcenausstattung von Schulen und institutionelle Gegebenheiten die Qualität der Bildung beeinflussen, und beurteilen so die Wirksamkeit von Interventionen im Bereich der Bildungspolitik. Sie beschäftigen sich mit öffentlicher und privater Finanzierung der unterschiedlichen Ausbildungsniveaus - von der Vorschulerziehung bis zum Training "on-the-job" - und vergleichen den Nutzen jeder Art von Ausbildung mit ihren Kosten. Darüber hinaus erforschen sie die Möglichkeiten eines Beitrags von Marktmechanismen und anreizkompatiblen Institutionen zur effizienten Nutzung knapper Ressourcen in allen Bereichen der Bildung. Das Wissen der Bildungsökonomik kann Regierungen folglich darin unterstützen, ihre Politik durch eine besser informierte Auswahl von Handlungsmöglichkeiten zu optimieren, um dadurch das Ziel des nachhaltigen und gerechten Wachstums zusammen mit einer umfassenden Teilnahme aller Bürger zu erreichen.

Informationen zum Arbeitsgebiet der Bildungsökonomik finden Sie unter den folgenden Links:

Gefördert durch
Durchgeführt von